Denn sie wissen nicht, was sie tun

Von SP Sissach, 30. März 2017

Soeben bin ich auf dem Heimweg von der Landrats-Sitzung. Ernüchternd und sehr enttäuschend war der heutige Tag für mich. Ich bin frustriert. Der Landrat hat der Umstellung der S9 auf Busbetrieb zugestimmt.

Natürlich fahre ich – wie meistens – mit der S9 nach Hause. Die S9 ist sehr gut besetzt. Klar, um 17:30 Uhr ist das täglich so. Es werden Fahrräder transportiert, eine Rollstuhl-Fahrerin ist unter den Fahrgästen. Und ich finde es einfach unglaublich, dass ab 2020 dies nicht mehr möglich sein soll.

Aber wirklich stinksauer macht mich, dass gewisse Damen und Herren, die so abschätzig und arrogant über «dieses Relikt» – damit meinte Herr Richterich von der FDP tatsächlich die S9 – gesprochen haben. Dies zeigt auf, dass er wohl absolut keine Ahnung hat, wovon er spricht. Nach dem Motto «Denn sie wissen nicht, was sie tun». Es tönte so, als würde der Zug tagein tagaus leer in der Gegend herumfahren. Wer die S9 regelmässig nutzt, weiss genau, dass dies schlicht und einfach nicht so ist.

Der Herauslösung der S9 aus dem 8. Generellen Leistungsauftrag wurde mit 10 Stimmen Differenz nicht zugestimmt. Die ganze FDP und mit lediglich 5 Ausnahmen auch die SVP haben diesen Antrag nicht gutgeheissen. Damit wäre Zeit geblieben, weitere gute Vorschläge zur Kapazitätssteigerung auszuarbeiten resp. prüfen zu lassen. Und niemandem hätte dies weh getan. Aber leider wurde diese Chance vertan. Sparen steht als oberstes Gebot im Moment in unserem Kanton.

Ich kann mir gut vorstellen, dass gegen den heutigen Beschluss das Referendum ergriffen wird. Ich bin gegen diesen Abbau! Und mit mir viele mehr. Hoffentlich erinnern sich die Leute bei den nächsten Wahlen daran, dass sich die SP und die Grünen/EVP und mit Ausnahme von Saskia Schenker alle Landrätinnen und Landräte des Wahlkreises Sissach für unsere Region eingesetzt haben.

Sandra Strüby-Schaub, Landrätin SP, Buckten

http://www.pros9.ch