Begegnungszonen im Vergleich

Von SP Sissach, 31. August 2018

Siehe auch Veranstaltung vom 13. September 2018    

Was wurde nicht alles über die Schlafzone in Liestal gelästert. Und nun dieser Befreiungsschlag. Das Städtli hat sich neu positioniert, quasi neu erfunden und unter Mitwirkung des Gewerbes eine neue Begegnungsstätte kreiert. Der Präsident des örtlichen Gewerbevereines ist des Lobes voll und der Erfolg gibt ihnen Recht. In Laufen werden die Probleme im Städtli ebenfalls angegangen , nur sind dort ausreichen Parkplätze vorhanden und trotzdem bleibt die Kundschaft aus. Könnt es sein, dass sich das Kaufverhalten der Kundschaft unter der vielgelobten Digitalisierung verändert? Weg vom persönlichen Kontakt, hin zum möglichst billigsten Angebot im Netz. Sollten sich die Schattenseiten der Digitalisierung viel schneller bemerkbar machen, als uns allen lieb sein kann? Und was macht eigentlich Sissach? Gemäss zuständigem Gemeinderat soll ja alles in bester Ordnung sein. Es werden zwar immer wieder auswärtige Stimmen laut, dass in unserer Begegnungszone einfach zu viel Verkehr herrscht. Freilich nicht zu jeder Tageszeit, doch genau dann, wenn Begegnungen angesagt sind, dominiert das Blech. In solchen Stosszeiten hat sich gegenüber früher eigentlich gar viel geändert. Links und rechts parkierte Autos, und zusätzlicher Verkehr in beiden Richtungen. Werden überhaupt Überlegungen angestellt, das Gewerbe weiterhin zu bedienen und gleichzeitig eine Entlastung einzuleiten? Weniger kann manchmal mehr sein, und der Qualitätsgewinn wird vom Konsumenten reichlich belohnt. So hat das Bundesamt für Strassen einen Bericht mit verschiedensten Begegnungszonen in der Schweiz verfasst inkl. einer Würdigung. Und genau in dieser Würdigung steht auch geschrieben, dass der Druck des Gewerbes dazu führte, die Höchstzahl der Parkplätze auszunutzen, was jedoch einen deutliche Qualitätsminderung gegenüber dem bewilligten Projekt zur Folge hatte. Ebenfalls stehen in den Empfehlungen des Bundesamtes für Strassen, dass sich die Begebenheiten in einer Begegnungszone laufend überprüfen lassen und auch anzupassen sind. Und genau dadurch unterscheidet sich unsere Sissacher Begegnungszone von anderen. Da ja gemäss Aussage des zuständigen Gemeinderates alles bestens sei, wird eine öffentliche Auseinandersetzung darüber, was dem» Bestens» sei, gar nicht geführt. Ich halte mich viel und auch gerne in unserem «Strichcode « auf, und habe auch grosse Erfahrung darin, die Zone zu beleben. Wenn ich jedoch auswärtige Besucher nach ihrer Meinung über unsere Zone frage, so lautet die Antwort meistens,» dass es eigentlich sehr schade sei, dass es die Sissacher nicht schaffen , den Umstand von »zuviel Blech» auch zu ändern. Dazu müsste man eben auch zu Fuss unterwegs sein; aus der Perspektive des Autofahrers ist es schwierig andere Bedürfnisse zu erkennen und dadurch auch einen Qualitätsgewinn zu generieren.

 

Stefan Zemp, Landrat
Ortsgruppe Sissach der SP Sissach & Umgebung