Da haben wir den Salat! – (Aus der Landratssitzung vom 18. November 2018)

Von SP Sissach, 30. November 2018

Ja, da haben wir den Salat. Obwohl die UNO vor dem Verlust der Biodiversität warnt und das BAFU (Bundesamt für Umweltschutz) feststellt, dass die Schweiz mit 12,5 % Schutzflächen den Vorgaben von 17 % hinterherhinkt. Dabei rechnet das BAFU Flächen mit in die Rechnung ein, die höchstens unter lokalem Schutz stehen und die gesteckten Ziele nicht erreichen. Vom Naturschutzmusterknaben Schweiz ist nicht viel geblieben ausser Lippenbekenntnissen. Der Bericht über den Zustand der Biodiversität in der Schweiz bestätigt diesen Befund: «Mehr als ein Dritten der hiesigen Flora und Fauna sind bedroht!“ In der Debatte zur Schaffung einer Strategie zur Erhaltung der Diversität fanden 40 bürgerliche Landräte keinen Handlungsbedarf. Somit belassen wir es beim Alten und wursteln fröhlich vor uns hin. Sämtliche warnende Worte wurden abgeschmettert und auch mein Zitat eines Indianers, der vor 150 Jahren bemerkte dass man Geld nicht essen kann, fand keinen Widerklang. Und heute: Göle geht nach Amerika und was singt er beim nach Hause kommen? « Es gibt keine Indianer mehr»! Völlig verständlich, fehlt uns doch das Geld, um so eine Strategie umzusetzen. Dieses Geld ist unheimlich gut in der Verkehrspolitik mit noch mehr Teer und Beton investiert. Die Entflechtungsmassnahmen im Verkehr werden uns Milliarden kosten, und ob sie wirklich zum Ziel führen, steht definitiv in den Sternen geschrieben. Dieses Verhalten lässt keine Hoffnung mehr zu, dass unser Baselbieter Landrat in der nächsten Debatte in 2 Wochen eine höhere Schutzstufe verfügt, die eine vermehrte Vernetzung der Lebensräume in geschütztem Rahmen für Flora und Fauna bewirken könnte. Der Bundesrat hat die Notwendigkeit finanzieller Steuerungsmassnahmen erkannt, welche vom BAFU auch gestützt werden. Da diese Massnahmen aber vom Parlament abgesegnet werden müssen, steht die ganze Erkenntnis auf sandigem Boden, denn die bürgerliche Politik blockiert eine zielführende Umsetzung. In letzter Konsequenz: Geld kann man halt eben doch nicht essen! Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Bis es so weit ist, wird im Baselbieter Landrat die Ignoranz und die Dummheit die fehlenden Weitsicht weiterhin Einzug halten. Erklären Sie einmal Ihren Grosskindern, wieso die Natur so am verarmen ist und wie der Kuckuck tönt, der in unserer Jugend noch in den Wäldern sein Lied gesungen hat. Ja, wir haben den Salat!