Sich engagieren

Von SP Sissach, 10. Mai 2019

Im Vorfeld der Wahlen habe ich mit vielen Leuten auf der Strasse und am Telefon gesprochen. Hin und wieder wurde mir gesagt, dass es doch recht aufwendig sei, so ein Wahlkampf. Ja natürlich, das ist es. Es geht dabei darum, sich für etwas zu engagieren, das einem wichtig ist. Eigentlich ist es wie im Turnen, ober im Musikverein, oder bei einem anderen Engagement: man setzt sich ein, weil man überzeugt ist von etwas. Weil einem etwas am Herzen liegt.

So ist es mir bei der Rettung des Läufelfingerlis im Sommer und Herbst 2017 gegangen. Kaum hatte ich als Landrätin mit der Arbeit im Parlament angefangen, ging es schon darum, die Stilllegung der S9 zu verhindern. Für mich war klar, dass ich mich – als Vertreterin der Bevölkerung des Homburgertals – bereits im Parlament gegen diesen Abbau engagieren wollte. Leider musste trotzdem das Referendum ergriffen werden. Dieses gewannen wir dann sehr deutlich. Das war ein schöner Erfolg und ein toller Lohn für die Arbeit.

Natürlich wird der Aufwand nicht immer so belohnt. Manchmal weiss ich beim Vorbereiten eines Geschäfts bereits, dass es schwierig werden wird für dieses Anliegen eine Mehrheit zu finden. Aber deswegen sich weniger einsetzen? Gerade eben nicht! Wenn einem etwas wichtig ist, so muss man doch erst recht dafür kämpfen! Das ist auf jeden Fall meine Devise.

Die Arbeit als Parlamentarierin ist sehr vielseitig. Oft werde ich gefragt, wie viele Prozente ich für diese Arbeit aufwände. Dies kann wohl kaum in Stellenprozenten beantwortet werden. Normalerweise haben wir jede 2. Woche einen ganzen Tag Landratssitzung, ausser in den Schulferien. Die wichtige Arbeit passiert in den Kommissionen, in welchen die Sitze nach Stärke resp. Anzahl Sitze einer Fraktion verteilt sind. Diese Kommissionen tagen ganz unterschiedlich. Einige jede zweite Woche, andere einmal im Monat. Ich bin Mitglied der Personalkommission und der Petitionskommission. In der Personalkommission war im letzten Jahr beispielsweise der Leistungslohn ein Thema. Auch der Teuerungsausgleich wird jedes Jahr in dieser Kommission besprochen. Gibt es Änderungen oder Anpassungen bei der Pensionskasse, die Massnahmen des Arbeitgebers erfordern, ist die Personalkommission zuständig. Dabei ist es mir ein grosses Anliegen, die Arbeitnehmenden wirksam zu vertreten. Ich bin stolz, mich erfolgreich dafür eingesetzt zu haben, dass im Jahr 2018 endlich wieder ein  Teuerungsausgleich beschlossen wurde.

In der zweiten Kommission, der Petitionskommission, kümmern wir uns neben den Einbürgerungsvorlagen um Begnadigungsgesuche  und Petitionen. Mit der Behandlung von Petitionen, die beim Kanton eingereicht werden, dürfen wir uns mit den verschiedensten Anliegen aus der Bevölkerung auseinandersetzen: dem Salzabbau, dem Klimanotstand oder dem Behindertenhilfegesetz. Eine vielseitige und interessante Kommission.

Das gute Wahlergebnis Ende März ist für mich eine Bestätigung dafür, dass die Bevölkerung klare Erwartungen an ihre politische Vertretung hat. Ich werde mich weiterhin für meine Werte und Überzeugungen mit Elan und Freude einsetzen.

Sandra Strüby-Schaub, Landrätin, Buckten