Einbrüche in unserem Dorf

Von SP Sissach u. U., 26. November 2023

In den letzten zwei Wochen wurde in Wittinsburg dreimal eingebrochen. Bereits am 1. April 2023 gab es einen Einbruch bei meinem Nachbarn. Dieser hatte meinen Mann und mich gebeten, zu ihm zu kommen. Er hatte die Polizei informiert, sobald er festgestellt hatte, dass bei ihm eingebrochen worden war, während er einen netten Konzertabend verbracht hatte.

Für mich persönlich ist das eine ganze neue Situation. Nun wurde in diesem Jahr bereits insgesamt viermal in meinem Dorf eingebrochen. Früher habe ich immer gesagt, dass bei uns in Wittinsburg keine Verbrechen passieren. Wir leben unter einer stetigen sozialen Kontrolle. Normalerweise wissen die Nachbarn nicht, wenn mein Mann und ich von einer Geburtstagsfeier später nach Hause kommen und fragen am nächsten Tag, wo wir so lange gewesen seien. Ich möchte auch gar nicht wissen, wie unvorsichtig wir bislang waren und auch einmal vergessen haben, die Terrassentüre abzuschliessen – immer im Vertrauen darauf, dass bei uns auf dem «Wyttschbrg» eh nichts passiert.

Da scheine ich mich getäuscht zu haben. Offensichtlich machen Einbrecherinnen und Einbrecher nicht einmal mehr vor einem Dorf Halt, in dem Personen noch beobachtet werden.

Aber wie können wir uns alle vor Einbrechern schützen? Ich habe mittlerweile sehr gute Gespräche mit Polizistinnen und Polizisten geführt, unter anderem hatte ich ein sehr informatives Gespräch mit Roland Walter, dem Mediensprecher und Präventionsberater der Polizei Basel-Landschaft. Er hat mir auch diverse Unterlagen zukommen lassen. Ein Beratungsgespräch kann bei der Präventionsstelle in Anspruch genommen werden (Tel. 061 553 30 66; Mail: pol.praevention@bl.ch).

Wer sind diese Einbrecherinnen und Einbrecher? Grundsätzlich möchten sie nicht gesehen werden und niemandem begegnen. Es handelt sich auch meist nicht um Gewaltverbrecher, wie wir sie aus der Sendung Aktenzeichen XY kennen. Sie wollen niemanden verletzen. Sie scheuen Lärm und Aufwand und das Licht. Einbrecher kommen nicht nur bei Nacht und Nebel. Es wird sowohl während der Tageszeit und insbesondere auch ab Beginn der Dämmerungsphase eingebrochen. Sie verschaffen sich mit Vorliebe über Sitzplatztüren, Fenster und Hochparterre-Balkons Zutritt zu Häusern und Wohnungen. Beliebte Einstiegsstellen sind auch Kellertüren und -fenster. Ihre Lieblingsjahreszeit beginnt mit der Umstellung auf die Winterzeit und endet, sobald es wieder heller wird. Die Einbrüche werden schwerpunktmässig ab Beginn der Dämmerung bis etwa 22 Uhr verübt.

Wir können uns auch schützen, indem wir die mechanische Widerstandskraft von Türen und Fenstern erhöhen, eine Alarmanlage einbauen lassen, ältere Türen mit Mehrpunktverriegelungen und Zusatzschlössern nachrüsten und Lichtschachtgitter massiv verschrauben und sichern.

Es empfiehlt sich, den Nachbarn Abwesenheiten zu melden, damit diese ein Auge auf die Wohnung oder Liegenschaft werfen. Verdächtige Geräusche, Personen und Fahrzeuge dürfen auch der Polizei gemeldet werden. Ich persönlich bin nach den guten Gesprächen mit der Polizei viel sensibilisierter.

Caroline Zürcher, Gemeindepräsidentin Wittinsburg, SP

Dieser Beitrag erschien am 21. November 2023 als „Carte blanche“ in der „Volksstimme“